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Die Kulturfabrik. Vielschichtig packend. Mitten in Rorschach. Genügend Parkplätze direkt auf Areal.

Neues Kulturlokal in Rorschach

Neues Kulturlokal in Rorschach

«Kulturfabrik Rorschach» so heisst der Verein der im Rorschacher Industriegebiet für ein neues kulturelles Angebot sorgt. Konzerte, Comedy, Theater, Film- und Bingo-Abende warten dabei auf ihr Publikum.

Nadine Linder bei DIE OSTSCHWEIZ am 20. Februar 2022

Eine ehemalige Lagerhalle im Rorschacher Industriegebiet sorgt für neuen kulturellen Wind. Grössen wie Starkomiker Beat Schlatter, Komödiantin Anet Cori oder Bluesmusiker Philipp Fankhauser werden dabei auf der Bühne stehen. Unsere Kulturredakteurin Nadine Linder hat mit dem Projekt- und Programmverantwortlichen Andreas B. Müller über «Industrie36» gesprochen.

Herr Müller, wann und von wem wurde der Verein «Kulturfabrik Rorschach» gegründet?

Der Kulturverein wurde Mitte Dezember von Gottlieb Kündig, Ruth Stossfellner und mir gegründet, um «Nägel mit Köpfen» zu machen. In der Zwischenzeit hatten wir eine erste Vereinsversammlung, bei der weitere Kulturaktive aus Rorschach – unter anderem vom Treppenhaus, vom ehemaligen Jazzclub und vom Schloss Wartegg – ihr Interesse und ihre Unterstützung zugesagt haben.

Was sind diese Ziele dieses Vereins?

Die Initianten des neu gegründeten Vereins «Kulturfabrik Rorschach» verstehen Kultur als treibende Kraft der Gesellschaft und wollen die Lebensqualität in der «Stadt am See» durch kulturelle Veranstaltungen fördern. Und sie sind der Ansicht, dass ein vielfältiges und lebendiges Kulturleben einen wichtigen Beitrag zu einer offenen und lebendigen Gesellschaft leistet. Eine attraktive Stadt braucht verschiedenste Akteurinnen und Akteure im Kultursektor: Der neue Verein ergänzt das lokale Angebot mit einer neuen Palette an grösseren, national und international renommierten Formationen aus den Bereichen Musik (Jazz, Blues, Rock, Pop, World etc.) über Comedy, Theater und speziellen Filmprojekten. Es soll aber auch das regionale Kulturschaffen gefördert werden, ohne das bestehende Angebot zu konkurrenzieren. In engem Austausch und punktueller Zusammenarbeit mit den anderen Mitspielern soll die Region Rorschach-Rorschacherberg-Goldach kulturell gestärkt werden.

Ihre Lokalität ist eine ehemalige Lagerhalle im Rorschacher Industriequartier. Was zeichnet diese Lokalität aus?

Der industrielle Charme, die spürbar auf Tuchfühlung angelegte Clubatmosphäre, die Vielseitigkeit in der Nutzung, die fast Lärm-emissionsfreie Lage, das grosse Parkplatzangebot, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die weltweit einmalige Lichtinstallation und nicht zuletzt der ausgesprochene Wille des Hauseigentümers, Kultur zur Identitätsstiftung für die «Stadt am See» nachhaltig zu fördern.

Wie kamen Sie als Projekt – und Programmverantwortlicher auf die Idee zu «Industrie36»?

Der Hauseigentümer Gottlieb Kündig und ich kennen uns seit der Kantonsschule St. Gallen. In all den Jahren sind wir uns immer wieder mal begegnet, und Gottlieb Kündig hatte mir schon vor Jahren von seiner Vision, ein Kulturzentrum für Rorschach mitzugestalten, erzählt. «Corona sei Dank» fanden wir uns im Frühling vor einem Jahr zusammen, um zu prüfen, ob die Umsetzung der Fernsehproduktion «jazzfenster.sg» in Kündigs Räumlichkeiten realisierbar sei, nachdem wir in der Stadt St.Gallen leider – oder zum Glück – nicht fündig wurden. Mit dem Resultat, am letzten Mai-Wochenende die professionellen TV-Aufnahmen mit acht Ostschweizer Jazz-(plus-)Formationen in einer grossartigen Ambience umzusetzen. Das Resultat ist hier abrufbar (www.jazzfenster.sg). Das war der Einstieg in einen spannenden Kreativprozess, der dazu führte, dass ich die Projektleitung für die inhaltliche Neugestaltung der Industriehalle übernahm – und damit auch einen alten Traum von mir in Erfüllung gehen liess.

Wenn will «Industrie36» ansprechen?

Kultur ist so breit wie der Horizont der Menschen; in diesem Sinne ist die Antwort «alle». Das kulturelle Angebot soll also von den verschiedensten Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen genutzt werden können. Vielfalt soll jedoch nicht in Beliebigkeit münden, Qualität bleibt immer das zentrale Kriterium. Als Qualitätsmerkmale betrachten wir «Professionalität, Resonanz, Relevanz, Innovation und innere Stimmigkeit». Um aber doch eine kleine Eingrenzung zu machen: Die Eventhalle INDUSTRIE36 wird einerseits kommerziell an Dritte vermietet. Der Verein «Kulturfabrik Rorschach» hingegen gewährleistet einen nicht kommerziell ausgerichteten Kulturbetrieb, wie das beispielsweise die Mühle Hunziken im bernischen Rubigen wunderbar vorzeigt…

Mit einem Oktoberfest im 2020 hatte «Industrie36» seine Feuertaufe. Warum finden die nächsten Events erst jetzt statt?

Es haben seither ein paar erfolgreiche (Test-)anlässe stattgefunden, aber die bekannten Einschränkungen in allen Lebensbereichen haben es bis vor kurzem verunmöglicht, ein regelmässiges Programm auf die Beine zu stellen. Abgesehen davon, habe ich meine Koordinationsfunktion erst im November letzten Jahres übernommen; vorher war auch einfach niemand da, der die umfangreiche Arbeit gemacht hatte…

War oder ist es nicht ein Risiko ein solch grosses Projekt während der Pandemie zu starten?

Sie sagen es! Aber nun sollten die meisten Einschränkungen ja gefallen sein und wir schauen positiv in die Zukunft! Es war vielleicht auch ein Vorteil, im Hintergrund arbeiten zu können und alles sauber vorzubereiten, dass nun alles rund laufen kann. Wir sind auf jeden Fall sehr optimistisch und freudig.

Was steht bei «Industrie 36» alles auf dem Programm?

Wir müssen unterscheiden: Einerseits sind es Dritte, die sich in der INDUSTRIE36, wie sich die Halle nennt, einmieten, wie beispielsweise Stefan Hafner mit seinen beiden erfolgreichen Veranstaltungen «Oktoberfest» oder «Vampir Night» (letztere von kommendem «schmutzigen» Donnerstag) oder Mitglieder des FC Rorschach-Goldach 17, welche mit der «WM Factory» Ende Jahr ein grossangelegtes Public Viewing planen. Dann produziert die Betriebsgesellschaft Industrie36.events AG einige Anlässe selber wie beispielsweise die 1. Bodensee Schallplattenbörse vom Sonntag, 3. April. Alle kulturellen und damit nicht kommerziellen Anlässe werden vom neu gegründeten Verein «Kulturfabrik Rorschach» geplant, und hier finden sich Konzerte mit hochkarätigen, nationalen und internationalen Formationen aus den Bereichen Jazz, Blues, Rock, Pop, World etc., Comedy, Theater oder spezielle Filmprojekte. Das ganze Programm findet sich unter www.industrie36.events/#agenda.

Fördert der Verein «Kulturfabrik Rorschach» auch junge Nachwuchskünstler?

Wir prüfen, auch gemeinsam mit dem Treppenhaus, bei welchen Künstlern es Sinn macht, eine Halle mit einer Kapazität mit 400 Personen zu nutzen, und wo ein eher intimerer Rahmen besser ist. Wir sind offen für jegliche Form von Förderung und Zusammenarbeit, müssen aber gut hinschauen, was wirklich sinnvoll ist. Ich bringe ja eine gewisse Erfahrung nach über 40 Jahren auch in der Kulturvermittlung mit, die mir hoffentlich zeigt, wo was passt. Natürlich kann ich mich immer täuschen, wofür ich aber eine gute Intuition habe, ist für die «Livetauglichkeit» von Produktionen. Das heisst, dass ich gut im Gefühl habe, was ein jeweiliges Publikum berühren kann (und was eher nicht).

Als nächsten Event und Startschuss in die neue Saison steht am 4. März eine «Bingo Show» auf dem Programm. Was kann ich mir darunter vorstellen?

Tja, das konnte ich mir auch nicht, bevor ich im Herbst nach Zürich ins Bernhard Theater ging, und mir die Show zusammen mit meiner neunundzwanzigjährigen Tochter ansah. Ich war, nein, wir waren beide begeistert von der Vielschichtigkeit des Abends mit Cabaret, Livemusik, Filmeinspielungen und natürlich vom Bingo spielen mit dem Starkomiker Beat Schlatter. Seine träfen und treffenden Sprüche und Sketches zusammen mit der Komödiantin Anet Corti und dem Berner Musiker Christian Häni und Band, den witzigen Preisen und «Strafen» für das live Bingo mitspielende Publikum und die locker-schräge Atmosphäre waren ein überraschendes Highlight.